MMC, AMC, SMA, MS & Co

Neben der Infantilen Cerebralparese und dem Insult, diese bilden die größten Gruppen der neuroorthopädischen Erkrankungen von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, gibt es eine Vielzahl an Diagnosen die nur eine verhältnismäßig kleine Patientengruppe betrifft, deren Versorgung aber auch einen enorm hohen Spezialisierungsgrad erfordert.

Bei MMC (Meningomyelocele/ Spina Bifida) verschließt sich während der Embryonalentwicklung das Rückenmark nicht richtig, die Folge ist meist eine inkomplette Querschnittslähmung. Hier ist es besonders wichtig von Beginn an einen exakten Versorgungsplan zu erstellen, um Gelenkskontrakturen möglichst lange hinaus zu zögern und die Mobilität bestmöglich zu fördern.

AMC (Arthrogryposis multiplex congenita)
ist eine frühkindliche Gelenksversteifung, die zu deutlichen Bewegungseinschränkungen führt. Die Aufgabe der Orthopädietechnik im Versorgungsalltag ist es die Beweglichkeit der einzelnen Gelenke zu förden oder mit speziellen Alltagshilfen ein möglichst selbstständiges Leben zu unterstützen.

SMA (spinale Muskelatrophie) ist eine Form von Muskelschwund die vor allem Kleinkinder und Jugendliche betrifft und bei der durch den fortschreitenden Rückgang von motorischen Nervenzellen immer mehr Muskelkraft und somit immer mehr Muskelfunktion verloren geht. Hier ist es bei der orthopädietechnischen Versorgung vor allem wichtig kraftsparend zu planen, also möglichst leichte Materialien einzusetzen und bei Reha- und Korsettversorgungen diese so zu gestalten, dass der Rumpf entlastet und die Atmung unterstützt wird.

Die Multiple Sklerose (MS) ist eine Autoimmunerkrankung bei Erwachsenen mit oftmals sehr unterschiedlichen Erscheinungsbildern. Häufig treten zu Beginn jedoch Beschwerden in den Füßen auf, welche sich dann zusehends noch cranial, also nach oben in Richtung Knie und Hüften ausbreiten. Hier ist die Orthopädietechnik frühzeitig gefordert um ein möglichst energiesparendes Gehen zu ermöglichen und der Kontrakturbildung vorzubeugen.