Als kongenitale Fehlbildungen bezeichnet man angeborene skelettale Veränderungen, welche zu einer Einschränkung der Gelenksbeweglichkeit bzw. der Mobilität führen können. Eine der Bekanntesten im Bereich der unteren Extremität ist hierbei der Klumpfuß bei Neugeborenen, einer der ausgeprägtesten der FFD, der fokale Femur Defekt, bei dem Teile des Oberschenkels, der Hüfte oder des Kniegelenkes nicht richtig ausgebildet sind.

Im Bereich der oberen Extremität spricht man meist von Dysmelien, Syndaktylien oder Polydaktylien. Sowohl bei der unteren-, wie auch bei der oberen Extremität liegt die primäre Versorgung im operativen Bereich, die Orthopädietechnik greift hier unterstützend ein um eine möglichst normale Entwicklung zu fördern.

Klumpfuß

Die Behandlung des Klumpfußes beginnt in der Regel schon wenige Tage nach der Geburt mit sogenannten Ponsetti-Gipsen, welche vom Kinderorthopäden angelegt werden. Zum Ende dieser Behandlung erfolgt dann die erste orthopädietechnische Versorgung mit Abduktions- oder Ponsettiorthesen. Diese sollen einer neuerlichen Abweichung in die Fehlstellung vorbeugen.

Später sind dann in einzelnen Fällen auch Lagerungs- oder dynamische Unterschenkelorthesen nötig um die Beweglichkeit im Sprunggelenk zu halten und zu fördern.

Tibia-/ Fibulaaplasie

Bei der Tibia- (Schienbein) oder Fibula- (Wadenbein) Aplasie bildet sich während der Entwicklung im Mutterleib entweder das Schien- oder das Wadenbein nicht richtig aus. In beiden Fällen für dies zu einer Deformation des Unterschenkels und häufig ist das Sprunggelenk nicht in der Lage richtig zu funktionieren. Ziel der Orthesenversorgung ist es hier den Unterschenkel bestmöglich zu stabilisieren ohne dabei die Beweglichkeit einzuschränken, weshalb zumeist dynamische Orthesen zum Einsatz kommen.

Fokaler Femur Defekt

Beim FFD (Fokaler Femur Defekt) kommt es meist zu komplexen Deformationen im Bereich des Oberschenkels, meist ist auch das Knie- und Hüftgelenk betroffen. Je nach Ausprägung und Schweregrad kommen hier sogenannte Orthoprothesen zum Einsatz. Diese Versorgung gilt als besonders komplex und anspruchsvoll, da Bewegungslinien neu definiert und Bewegungsabläufe in die Versorgung exakt eingeplant werden müssen.

Dysmelie, Syndaktylie, Polydaktylie

Fehlbildungen im Bereich der oberen Extremität bedürfen meist vielen operativen Eingriffen um -wenn möglich – eine möglichst gute Grifffunktion zu ermöglichen und ein größtmögliches Maß an Selbstständigkeit zu erreichen. In der Orthopädietechnik kommen hier spezielle Silikonorthesen zum Einsatz, da diese eine sehr individuelle Gestaltung zulassen und so als optimale Unterstützung für den Alltag dienen können.